Eine hochrangige US-Delegation besucht diese Woche Grönland. Usha Vance, die Ehefrau von Vizepräsident J.D. Vance, wird die Delegation leiten, zu der auch der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Mike Waltz, und Energieminister Chris Wright gehören. In Grönland werden die US-Vertreter eine amerikanische Militärbasis besichtigen und ein Hundeschlittenrennen besuchen.
„Das ist etwas, das wir ernst nehmen“, hieß es in einer Mitteilung der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen zu dem Besuch. Dänemark wolle mit den USA zusammenarbeiten, aber diese Zusammenarbeit sollte auf den „Grundregeln der Souveränität“ basieren, schrieb sie weiter. Der Dialog der dänischen Regierung mit den USA zu Grönland werde in enger Abstimmung mit der künftigen grönländischen Regierung stattfinden.
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, Brian Hughes, sagte, das US-Team sei „zuversichtlich, dass dieser Besuch eine Gelegenheit bietet, Partnerschaften aufzubauen, die die Selbstbestimmung Grönlands respektieren und die wirtschaftliche Zusammenarbeit fördern“.
Der Besuch der US-Delegation findet vor dem Hintergrund des Anspruchs von US-Präsident Donald Trump auf Grönland statt. Erst vergangenen Dezember hatte Trump seinen Wunsch bekräftigt, die Kontrolle über die strategisch wichtige Insel zu übernehmen. Er hatte dabei auch den Einsatz militärischer oder wirtschaftlicher Mittel nicht ausgeschlossen. Dänemark und das weitgehend autonome Grönländ lehnten dies ab. Grönland erklärte, es sei offen für ein Abkommen, wolle aber nicht Teil der USA werden.
Dänemark beherrscht die Insel seit Jahrhunderten. Bis 1953 war Grönland eine dänische Kolonie und hat seitdem weitgehende Autonomie erlangt. Dazu gehört auch das Recht, die Unabhängigkeit zu erklären. Eine Mehrheit der Grönländer würde nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Verian für die Unabhängigkeit stimmen.
Die Insel verfügt über riesige unerschlossene Bodenschätze. Die Wirtschaft hängt von der Fischerei und Zuschüssen aus Dänemark ab.