Ein Student der Columbia University in New York, der wegen der Teilnahme an pro-palästinensischen Protesten festgenommen wurde, ist vorerst wieder auf freiem Fuß. Ein Richter kam in einer Anhörung zu dem Schluss, dass mit der rund zweiwöchigen Inhaftierung „einer Person, die keines Verbrechens angeklagt ist, bisher großer Schaden zugefügt wurde“, berichtete unter anderem der US-Sender NPR. Der Student Mohsen Mahdawi war einer der Organisatoren der pro-palästinensischen Proteste an der Columbia University im vergangenen Jahr. Sein Fall wird nun weiterverhandelt.
Der im besetzten Westjordanland geborene Friedensaktivist Mohsen Mahdawi hatte nach Angaben von US-Medien eine Greencard, also eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung in den USA, und war für den Einbürgerungstest im nördlichen Bundesstaat Vermont.
Der linke Senator Bernie Sanders aus Vermont begrüßte Mahdawis Freilassung. Seine Inhaftierung durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump sei „illegal“ gewesen. „In Amerika soll man für das Äußern seiner Meinung nicht im Gefängnis landen“, schrieb er auf der Plattform X.
Der Fall erinnert an den des bereits vor mehreren Wochen festgenommenen Friedensaktivisten Mahmoud Khalil. Dieser war im März wegen seiner Teilnahme an Palästina-Protesten in New York festgenommen und von dort in eine Haftanstalt nach Louisiana gebracht worden. Der Absolvent der New Yorker Columbia University besitzt laut seinen Anwälten ebenfalls eine Greencard. Er ist mit einer US-Staatsbürgerin verheiratet.
Auch der Fall der türkischen Doktorandin Rümeysa Öztürk von der Tufts University bei Boston im Bundesstaat Massachusetts sorgte für großes Aufsehen. Öztürk war Ende März auf offener Straße von Beamten des Heimatschutzministeriums abgeführt und festgenommen worden. Sie wird, ebenso wie Khalil, in Louisiana festgehalten. Die Doktorandin hatte im vergangenen Jahr einen Artikel in der Studentenzeitung verfasst und darin Israels Handlungen in Gaza als „Völkermord“ bezeichnet.