Der israelische Oppositionspolitiker Yair Golan hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und dessen Regierung für den tödlichen Angriff auf zwei israelische Botschaftsmitarbeiter in Washington verantwortlich gemacht. Die Rhetorik der israelischen Führung habe ein Klima geschaffen, das solche Vorfälle ermögliche, schrieb Golan am Donnerstag auf der Plattform X.
„Es ist Netanjahus Regierung, die Antisemitismus und Hass auf Israel schürt“, schrieb der Vorsitzende der linken Partei „Die Demokraten“. Das Ergebnis sei eine „beispiellose politische Isolation und eine Gefahr für jeden Juden in jedem Winkel der Welt“. Er wolle die derzeitige Regierung ablösen, um „die Sicherheit für alle Juden, in Israel und überall auf der Welt, wiederherzustellen“, so Golan.
Netanjahu hingegen führte den Angriff auf die Botschaftsmitglieder auf „Antisemitismus und Hetze gegen Israel“ zurück. Er kündigte an, die Sicherheitsmaßnahmen an israelischen Auslandsvertretungen weltweit zu verstärken.
Am Mittwochabend hatte ein bewaffneter Mann in der Nähe des Jüdischen Museums in Washington zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft getötet. Der mutmaßliche Täter Elias R. sei ein 30-jähriger Mann aus der Stadt Chicago im Bundesstaat Illinois, berichtete die Polizeichefin der US-Hauptstadt, Pamela Smith.
Israels Vernichtungskrieg gegen Gaza
Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Zehntausende Zivilisten getötet.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober 2023 mehr als 53.700 Menschen durch israelische Angriffe getötet und rund 122.000 weitere verletzt. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich demnach um Frauen und Kinder.
Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Zudem sollen rund 10.000 Palästinenser von israelischen Soldaten verschleppt worden sein.