Die Regierung des Urlaubsparadieses Malediven hat erneut angekündigt, israelischen Staatsbürgern die Einreise zu verbieten. Das muslimische Land hatte diesen Schritt bereits im Juni vergangenen Jahres beschlossen, ihn bislang jedoch nicht umgesetzt. Das Einwanderungsgesetz solle angepasst werden, teilte nun das Büro von Präsident Mohamed Muizzu mit. Grund seien die „anhaltenden Gräueltaten und der Völkermord Israels am palästinensischen Volk“. Die Regierung der Inselgruppe sei solidarisch mit den Palästinensern. Aus der Erklärung ging nicht hervor, wann genau das Verbot in Kraft treten soll.
Keine diplomatischen Beziehungen
Die beiden Staaten unterhalten keine vollen diplomatischen Beziehungen, Israelis konnten bisher aber die für ihre Luxushotels, weißen Strände und türkisblaues Wasser bekannte Inselgruppe besuchen. Der Zeitung „Maldives Independent“ zufolge taten dies im vergangenen Jahr mehr als 1.400 israelische Urlauber. Bis Ende März dieses Jahres waren es demnach 236. Im Jahr 2022 hätten mehr als 15.000 Israelis die Malediven bereist.
Der israelische Sender Kan 11 berichtete, die Regierung der Malediven habe das Einreiseverbot für Israelis vergangenen Sommer nicht umgesetzt, weil sie darüber Kenntnis erhalten habe, dass es in Israel auch arabische Staatsbürger gibt. Sie machen rund 20 Prozent der israelischen Bevölkerung aus.
Israels Vernichtungskrieg in Gaza geht weiter
Nach einer rund zweimonatigen Waffenruhe hatte Israel seine massiven Angriffe auf den Gazastreifen Mitte März wieder aufgenommen. Israel brach die Waffenruhe, bevor diese in die nächste Phase eingehen konnte. Laut palästinensischen Angaben wurden seitdem mehr als 1.600 Menschen in Gaza getötet und rund 4.300 weitere verletzt.
Außerdem startete Israel eine neue Bodeninvasion und besetzt immer größere Teile des Gazastreifens. Hunderttausende Palästinenser sind auf der Flucht. Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist es, den Druck auf die Hamas für eine Freilassung der in Gaza gefangenen Israelis zu erhöhen.
Nach palästinensischen Angaben wurden seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza im Oktober 2023 mehr als 51.000 Menschen getötet und mindestens 116.300 weitere verletzt.