Die Zahl der von Syrern gestellten Anträge auf Asyl in EU-Ländern ist nach Angaben der Brüsseler Behörden seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad deutlich gesunken. Im Februar stellten 5000 Syrer Asylanträge in der EU und damit 70 Prozent weniger als noch im Oktober, wie die europäische Asylbehörde EUAA am Montag mitteilte.
Der Machtwechsel habe zu einem „wesentlichen Wandel“ der Asylsituation in der EU geführt, erklärte EUAA. Demnach stellten Syrerinnen und Syrer bislang die Mehrzahl der Asylsuchenden in den 27 Mitgliedstaaten sowie Norwegen und der Schweiz. Im Februar machten Syrer dagegen nur noch die drittgrößte Gruppe unter den 69.000 Asylsuchenden aus, die ihre Anträge in diesen Ländern einreichten. Die meisten Anträge stammten demnach im Februar von Menschen aus Venezuela und Afghanistan.
Deutschland und weitere Länder hatten nach dem Machtwechsel in Syrien die Bearbeitung von Asylanträgen aus dem Land ausgesetzt. Die Bundesrepublik war lange das Land, in dem die meisten Asylgesuche aus Syrien eingingen. Sie wurde im Februar laut EUAA von Frankreich und Spanien abgelöst.
Syriens langjähriger Machthaber Assad war Anfang Dezember von einer Rebellenallianz unter der Führung von Hajat Tahrir al-Scham (HTS) gestürzt worden. Seitdem kehrten bereits Hunderttausende Syrer zurück in ihre Heimat.