US-Präsident Donald Trump hat mit einem in Onlinediensten verbreiteten KI-generierten Bild von sich als Papst scharfe Kritik ausgelöst. „Es gibt nichts Kluges oder Lustiges an diesem Bild, Mr. President“, erklärte die New York State Catholic Conference am Samstag im Onlinedienst X. „Wir haben gerade unseren geliebten Papst Franziskus beerdigt und die Kardinäle stehen kurz vor einem feierlichen Konklave, um einen neuen Nachfolger zu wählen. Machen Sie sich nicht über uns lustig.“
Trump hatte das Bild am Freitag in seinem Onlinedienst Truth Social gepostet. Das offizielle Profil des Weißen Hauses bei X teilte das Bild ebenfalls.
Mit weißer Soutane, einem goldenen Kreuz um den Hals und einer Papstkrone als Kopfbedeckung ist der US-Präsident darauf auf einem thronartigen Sessel sitzend zu sehen. Im Gewand und mit den Insignien des Pontifex und mit ernstem Blick reckt er den Zeigefinger der rechten Hand in die Höhe.
Wenige Tage zuvor hatte der US-Präsident gescherzt, er würde gerne selbst das nächste Oberhaupt der katholischen Kirche werden. „Das wäre meine erste Wahl“, antwortete er auf die Frage von Journalisten, wer seiner Meinung nach bei dem am Mittwoch beginnenden Konklave in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan zum nächsten Papst gewählt werden sollte.
Trump erklärte daraufhin, er habe keine eindeutige Vorliebe, doch der konservative New Yorker Kardinal und Abtreibungsgegner, Timothy Dolan, sei „sehr gut“.
Rund 20 Prozent der US-Bürger sind katholische Christen. Umfragen von November ergaben, dass etwa 60 Prozent der Katholiken bei den Präsidentschaftswahlen für Trump gestimmt hatten. Der US-Präsident bezeichnet sich selbst als Christen, sieht sich aber an keine christliche Konfession gebunden.
Der verstorbene Pontifex Franziskus stand Trump kritisch gegenüber. Infolge von Trumps Ankündigung während seiner ersten Amtszeit (2017–2021), eine Grenzmauer zu Mexiko bauen zu wollen, sagte Franziskus: „Wer nur Mauern und keine Brücken bauen will, ist kein Christ.“
Das Konklave der wahlberechtigten Kardinäle beginnt am 7. Mai. 133 Kardinäle entscheiden dabei in geheimer Wahl über die Nachfolge des am Ostermontag verstorbenen Papstes Franziskus.