Bundeskanzler Friedrich Merz wird am Samstag in Rom zu einem ersten Besuch von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni empfangen. Der CDU-Politiker reist anlässlich der Amtseinführung von Papst Leo XIV. am Sonntag in die italienische Hauptstadt und nutzt die Möglichkeit für ein bilaterales Treffen mit Meloni am Vorabend des Events im Vatikan. Ab 18.00 Uhr treffen sich Merz und Meloni im Palazzo Chigi, dem Amtssitz der italienischen Ministerpräsidentin.
Die beiden Regierungschefs hatten sich bereits an diesem Freitag in der albanischen Hauptstadt Tirana bei einem Gipfeltreffen europäischer Staats- und Regierungschefs gesehen. Nach seiner Wahl zum Kanzler hatte Merz bislang Paris und Warschau für bilaterale Treffen besucht. In Brüssel hatte er Antrittsbesuche bei der Nato und den EU-Spitzen. Zusammen mit den Kollegen aus Frankreich, Großbritannien und Polen war er zudem in Kiew.
Einen Tag vor dem Treffen mit Meloni sorgte ein Bericht der „Welt“ in Rom für Aufsehen, in dem es hieß, Italien sei – anders als Frankreich und Polen – als strategisch wichtiges Partnerland im Koalitionsvertrag auf Drängen der SPD bewusst nicht explizit erwähnt worden. Spitzenpolitiker wie Außenminister Antonio Tajani äußerten sich empört über die Meldung. Regierungs- und Parteisprecher in Deutschland dementierten den Bericht und erklärten, dass Berlin mit Rom auch ohne ausdrückliche Nennung in dem Papier eng zusammenarbeiteten.