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Nach Sylter-Skandalvideo: Safe-Places im Club zu Pfingsten
Vor einem Jahr hatten Feiernde im Club Pony auf Sylt rassistische Parolen gegrölt. Ein Video davon sorgte für Empörung. Der Fall wirkt sich nun auf die Pfingstpartys in dem Club im Nobelort Kampen aus.
Nach Sylter-Skandalvideo: Safe-Places im Club zu Pfingsten
Foto: Lea Sarah Albert/dpa (Archiv)
23. Mai 2025

Ein Jahr nach Bekanntwerden der rassistischen Vorfälle im Club Pony auf Sylt hat das Skandalvideo Auswirkungen auf die geplanten Pfingstpartys auf der größten deutschen Nordseeinsel. In diesem Jahr soll es in dem Club sogenannte Safe-Places geben, sagte Pony-Geschäftsführer Tom Kinder der Deutschen Presse-Agentur. „Es gibt zwei Spots mit Mitarbeitern, an denen sich Feiernde melden können, wenn sie sich unwohl fühlen, oder etwas beobachten.“ 

Zu Pfingsten werden im Nobelort Kampen wieder viele Feiernde aus ganz Deutschland erwartet. Bange sei ihm angesichts der anstehenden großen Partys in seinem Club in der legendären Whiskymeile nicht, sagte Kinder. Der Fall im vergangenen Jahr sei ein Einzelfall gewesen. „Wir haben kein Nazi-Publikum und wollen auch keins.“

Staatsanwaltschaft ermittelte nach Sylt-Fällen

Am Pfingstsamstag 2024 hatten mehrere Gäste der Bar in Kampen die rassistischen Parolen „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus!“ zu dem Party-Hit „L’amour toujours“ gegrölt. Deswegen wurde unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Ein Video des Geschehens ging viral. 

Die Staatsanwaltschaft Flensburg hat ihre Ermittlungen gegen drei von vier Personen inzwischen eingestellt. Die Parolen erfüllen demnach nicht den Straftatbestand der Volksverhetzung. Gegen einen heute 26-Jährigen, der den Hitlergruß gezeigt und einen Hitlerbart angedeutet hatte, beantragte die Staatsanwaltschaft über den Weg eines Strafbefehls eine Verwarnung wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Als Auflage soll er 2500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Akzeptiert er, gibt es keinen Prozess.

Bundesweit L’amour toujours-Vorfälle

Dass zu dem Party-Hit „L’amour toujours“ von Gigi D'Agostino rassistisch gegrölt wurde, ist kein Einzelfall. In den Monaten vor dem Eklat auf der Insel sowie danach gab es immer wieder ähnliche Vorfälle - in mehreren Bundesländern.

Der Fall hatte im Mai vergangenen Jahres bundesweit Empörung hervorgerufen und eine Debatte über die Verbreitung rechtsextremistischer Einstellungen in der Bevölkerung ausgelöst.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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