GAZA-KRIEG
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Erneut Proteste an Columbia-Uni gegen Gaza-Krieg
Studenten der Columbia University solidarisieren sich seit Beginn des israelischen Vernichtungskriegs in Gaza mit Palästina. Trotz der Repressionen durch die US-Regierung protestieren erneut Dutzende Friedensaktivisten in der Elite-Uni.
Erneut Proteste an Columbia-Uni gegen Gaza-Krieg
Columbia Universität, New York (USA), 07.05.2025 / Foto: Ryan Murphy/REUTERS
8. Mai 2025

Inmitten schwerer Spannungen mit der US-Regierung haben erneut Dutzende pro-palästinensische Demonstranten in der New Yorker Elite-Universität Columbia gegen den Gaza-Krieg protestiert. Friedensaktivisten skandierten in der Hauptbibliothek auf dem Campus in Manhattan unter anderem „Free Palestine“ und forderten die Freilassung des festgenommenen palästinensischen Studenten Mahmoud Khalil. Dabei kam es Berichten zufolge auch zu Rangeleien mit Ordnungspersonal und mehreren Festnahmen. 

Die Demonstranten hängten auch Banner in der Bibliothek auf. Der Saal wurde zunächst von draußen abgeriegelt. Aufnahmen zeigten, wie sich die Protestierenden aus der Bibliothek drängen wollten, während die Sicherheitskräfte dagegenhielten. 

Palästina-Solidarität an der Columbia-Universität

Im vergangenen Jahr hatte es eine landesweite Protestwelle an US-Universitäten gegen den Gaza-Krieg gegeben. Die Columbia University wurde zum Epizentrum hunderter pro-palästinensischer Proteste in den gesamten USA. Auf dem Campus in New York übernachteten Demonstranten in Zelten und besetzten einen Hörsaal, um gegen den israelischen Vernichtungskrieg in Gaza zu protestieren und den Abbruch aller Beziehungen der Uni zu israelischen Institutionen zu fordern. Es gab zahlreiche Festnahmen. 

Nach der Protestwelle an US-Unis hatten sich die Studentenproteste gegen den Gaza-Krieg auch in anderen Ländern ausgebreitet. An zahlreichen Universitäten wurden pro-palästinensische Protestcamps und Kundgebungen organisiert. Dabei kam es oft zu behördlichen Repressionen.

Seit dem Machtwechsel in Washington macht Präsident Donald Trump Druck auf die linksliberal geprägte Columbia-Uni: Seine Regierung wirft der Hochschulleitung vor, sie habe jüdische Studierende nicht ausreichend vor Belästigungen und Bedrohungen auf dem Campus geschützt - und will 400 Millionen US-Dollar an Bundesmitteln für die Uni nur bei weitreichenden Änderungen wieder freigeben. Für Aufsehen sorgt auch der Fall des Columbia-Absolventen Khalil, dem die Regierung Nähe zur palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas vorwirft. Deshalb will sie ihn abschieben. 

Die Hochschule erklärte sich bereit, ihre Richtlinien für Proteste, Sicherheitsregeln und die Abteilung für Nahost-Studien umfassend zu überarbeiten - und hofft nun darauf, dass sich die Regierung verhandlungsbereit zeigt und das Geld wieder fließt. Bei anderen Unis geht das Weiße Haus mit ähnlichen Druckmitteln vor.

Die Festnahme des Aktivisten Khalil sorgte sowohl in den USA als auch international für große Empörung. Bei weltweiten Protesten forderten zahlreiche Menschen seine Freilassung. Der aus Algerien stammende Khalil war eines der bekanntesten Gesichter der Proteste gegen den israelischen Vernichtungskrieg im Gazastreifen an der Columbia-Universität in New York. Er war Anfang März von Beamten der Einwanderungs- und Grenzschutzbehörde festgenommen worden, obwohl er eine dauerhafte US-Aufenthaltsgenehmigung eine sogenannte „Green Card“, besitzt und mit einer US-Bürgerin verheiratet ist.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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