GAZA-KRIEG
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Gaza: Israel kündigt Invasion des „gesamten Territoriums“ an
Israels rechtsextreme Regierung macht kein Geheimnis aus ihren Invasionsplänen für Gaza. Seine Ankündigung, die Blockade von Hilfslieferungen für die Menschen in Gaza teilweise aufzuheben, sei nur aus „diplomatischen Gründen“ erfolgt, so Netanjahu.
Gaza: Israel kündigt Invasion des „gesamten Territoriums“ an
Foto: Ohad Zwigenberg/AP
19. Mai 2025

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat angekündigt, dass Israel eine Invasion des gesamten Gazastreifens erreichen will. „Wir werden die Kontrolle im gesamten Territorium des Gazastreifens übernehmen“, sagte Netanjahu am Montag in einem Video im Onlinedienst Telegram. Die „Kämpfe“ seien „intensiv“ und „wir machen Fortschritte“, sagte Netanjahu. 

„Wir geben nicht nach. Aber um Erfolg zu haben, müssen wir so handeln, dass man uns nicht aufhalten kann“, sagte Netanjahu. Am Sonntag hatte Israel erklärt, mit einer Bodeninvasion im gesamten Gazastreifen begonnen zu haben. Die „Einsätze“ am Boden seien Teil einer neuen, verstärkten „Offensive“, deren Ziel die Zerschlagung der Palästinenserorganisation Hamas sei.

Seine Ankündigung, die israelische Blockade von Hilfslieferungen für den Gazastreifen zumindest teilweise aufzuheben, sei auch aus „diplomatischen Gründen“ erfolgt, sagte Netanjahu. „Wir dürfen die Bevölkerung nicht im Hunger versinken lassen, sowohl aus praktischen als auch aus diplomatischen Gründen“, sagte Netanjahu in dem Video. Sogar die Freunde Israels würden „Bilder vom Massenhunger“ nicht tolerieren.

Israels Vernichtungskrieg gegen Gaza

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober 2023 mehr als 53.200 Menschen durch israelische Angriffe getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder. Zudem sollen rund 10.000 Palästinenser von israelischen Soldaten verschleppt worden sein. 

Das israelische Militär blockiert seit mehr als zwei Monaten humanitäre Hilfslieferungen in das abgeriegelte Gebiet, in dem etwa zwei Millionen Menschen leben. Das Welternährungsprogramm (WFP) hatte Ende April mitgeteilt, dass seine Nahrungsmittelvorräte im Gazastreifen aufgebraucht seien. Das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) hat eigenen Angaben zufolge kein Mehl mehr. Hilfsorganisationen zufolge drohen Hunderttausende Palästinenser zu verhungern. Der Einsatz von Hunger als Kriegswaffe gilt laut Völkerrecht als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Einer UN-Zählung zufolge wurden seit Oktober 2023 mehr als 330 Mitarbeiter humanitärer Organisationen im Gazastreifen durch Israels Angriffe getötet.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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