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Deutsche Frau nach Messerattacke im Hamburger Hauptbahnhof festgenommen
Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof sind mehrere Menschen schwer verletzt worden. Die mutmaßliche Täterin, eine 39 Jahre alte deutsche Frau, wurde festgenommen. Die Polizei geht von einer Einzeltäterin aus.
Deutsche Frau nach Messerattacke im Hamburger Hauptbahnhof festgenommen
Deutsche Frau nach Messerattacke im Hamburger Hauptbahnhof festgenommen/ Foto:AP
23. Mai 2025

Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof sind mehrere Menschen verletzt worden. Die Polizei machte zunächst keine Angaben zur Zahl der Verletzten, eine valide Opferzahl liege noch nicht vor. Die Feuerwehr sprach von sechs lebensgefährlich Verletzten, drei schwer und drei leicht Verletzten.

Eine 39 Jahre alte Frau wurde festgenommen, wie die Polizei mitteilte. „Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass sie allein gehandelt hat“, schrieb die Polizei bei „X“. „Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren.“

Sie sei eine Deutsche, es werde geprüft, ob sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden habe, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Er fügte hinzu: „Nach einer ersten Videosichtung gehen wir davon aus, dass die Frau allein gehandelt hat.“ Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

Nach früheren Angaben der Polizei hatte eine Person auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 wahllos um sich gestochen. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Stark besuchter Verkehrsknotenpunkt

Der Hamburger Hauptbahnhof gehört zu den am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland. Im freitäglichen Feierabendverkehr herrscht dort regelmäßig dichtes Gedränge. Im Hamburger Hauptbahnhof und im öffentlichen Personennahverkehr der Hansestadt ist das Mitführen von Waffen, auch Messern, verboten.

Wie ein dpa-Reporter beobachtet, stehen an Gleis 13/14 mehrere Polizisten vor einem ICE. An einer offenen Tür des Zugs sind mutmaßlich Passagiere zu sehen, die mit den Polizisten sprechen. Auf dem Gleis sind rot-weiße Absperrbänder angebracht. Am Nachbargleis 11/12 ruht der Verkehr.

Die Straßen Steintorbrücke und Steintordamm, die an der Südseite des Bahnhofs oberhalb der Gleise queren, wurden für den Straßenverkehr gesperrt. Treppen, die zu Gleisen hinabführen, sind von den Behörden blockiert.

Die Deutsche Bahn äußerte ihre „tiefe Bestürzung“ über den Messerangriff. „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten“, heißt es in einer Mitteilung.

Messer im Hauptbahnhof verboten

Der Hamburger Hauptbahnhof zählte laut Bundespolizei im Jahr 2022 zu den gefährlichsten Bahnhöfen in Deutschland. Inzwischen hat sich die Lage nach offiziellen Angaben verbessert.

Die Zahl der Gewalttaten sank am Bahnhof um knapp ein Viertel (24,2 Prozent) von 720 im Jahr 2023 auf 546 im vergangenen Jahr, wie die Bundesregierung im Februar auf eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion mitteilte. Allerdings verdoppelte sich die Zahl der Gewalttaten, bei denen ein Messer eingesetzt wurde, fast von 12 auf 23 Fälle.

Seit dem 1. Oktober 2023 sind Messer im Bereich des Hamburger Hauptbahnhofs verboten, seit Mitte Dezember 2024 gilt ein solches Verbot auch im gesamten Hamburger Nahverkehr. Der Hauptbahnhof wird täglich von mehr als 500.000 Menschen frequentiert, so viele wie an keinem anderen deutschen Bahnhof.



QUELLE:DPA
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