GAZA-KRIEG
2 Min. Lesezeit
Paris, London und Ottawa drohen Israel wegen Gaza-Krieg
Während Millionen Palästinenser vor dem Hungertod stehen, führt Israel seinen Vernichtungsfeldzug in Gaza fort. Drei Regierungschefs wollen nun konkrete Maßnahmen ergreifen.
Paris, London und Ottawa drohen Israel wegen Gaza-Krieg
Chan Junis, Gaza, 19.05.2025 / Foto: Abdel Kareem Hana/AP
20. Mai 2025

Die Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien und Kanada haben Israels Vorgehen im Gaza-Krieg als „völlig unverhältnismäßige“ Eskalation kritisiert und eine Warnung ausgesprochen. „Sollte Israel die erneute Militäroffensive nicht einstellen und die Beschränkungen der humanitären Hilfe nicht aufheben, werden wir mit weiteren konkreten Maßnahmen reagieren“, teilten Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premier Keir Starmer sowie sein kanadischer Amtskollege Mark Carney mit. 

„Das menschliche Leid in Gaza ist unerträglich“, hieß es in der Stellungnahme weiter. Die Ausweitung der Angriffe auf den teils bis zur Unkenntlichkeit zerstörten Küstenstreifen lehne man entschieden ab. Man werde „nicht tatenlos zusehen, während die Netanjahu-Regierung diese ungeheuerlichen Maßnahmen fortsetzt“. Welche Konsequenzen die drei Länder konkret in Erwägung ziehen, blieb offen. 

Zudem wandten sich die drei Politiker gegen den weiteren illegalen israelischen Siedlungsbau im besetzten Westjordanland. Man erwäge „gezielte Sanktionen“.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kritisierte die Stellungnahme der drei Staats- und Regierungschefs: Israel werde nicht von seinen Kriegszielen abweichen und „sich weiterhin mit gerechten Mitteln verteidigen, bis der vollständige Sieg errungen“ sei, so Netanjahu.

Israels Vernichtungskrieg gegen Gaza

Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Zehntausende Zivilisten getötet. 

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober 2023 mehr als 53.300 Menschen durch israelische Angriffe getötet und rund 119.000 weitere verletzt. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich demnach um Frauen und Kinder.

Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Zudem sollen rund 10.000 Palästinenser von israelischen Soldaten verschleppt worden sein. 

Das israelische Militär blockiert seit mehr als zwei Monaten humanitäre Hilfslieferungen in das abgeriegelte Gebiet, in dem etwa zwei Millionen Menschen leben. Nach internationalem Druck ließ Israel nach eigenen Angaben vom Sonntag fünf Lkw die Grenze nach Gaza passieren.

Menschenrechtsorganisationen beschreiben die humanitäre Lage in Gaza als katastrophal. Hilfsorganisationen zufolge drohen Hunderttausende Palästinenser zu verhungern oder zu verdursten.

Der Einsatz von Hunger als Kriegswaffe verstößt gegen das Völkerrecht und gilt als Kriegsverbrechen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
Wirf einen Blick auf TRT Global. Teile uns deine Meinung mit!
Contact us