TÜRKİYE
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Istanbul: Al-Scharaa und US-Sondergesandter sprechen über Sanktionsende
In Istanbul haben sich US-Gesandter Barrack und Syriens Präsident al-Scharaa erstmals zu Gesprächen über ein mögliches Ende der Sanktionen getroffen. Türkiye gilt dabei als zentraler Vermittler.
Istanbul: Al-Scharaa und US-Sondergesandter sprechen über Sanktionsende
Istanbul: Al-Scharaa und US-Sondergesandter sprechen über Sanktionsende/ Foto:Reuters
24. Mai 2025

In einem als historisch eingestuften Treffen hat der syrische Präsident Ahmed al-Scharaa am Samstag den US-Sondergesandten für Syrien, Tom Barrack, in Istanbul empfangen. Auch der syrische Außenminister Asaad al-Schaibani nahm an dem Gespräch teil, das am Rande eines hochrangigen Besuchs einer syrischen Delegation in Türkiye stattfand. Dies berichtete die syrische Nachrichtenagentur SANA.

Barrack, der zugleich US-Botschafter in Türkiye ist, erklärte nach dem Treffen auf der Plattform X, er sei mit Präsident al-Scharaa und Außenminister al-Schaibani zusammengekommen, „um Präsident Trumps mutige Entscheidung umzusetzen, den Weg für Frieden und Wohlstand in Syrien zu ebnen“.

Erleichterung über Sanktionslockerung

Der syrische Präsident habe laut Barrack die schnelle Reaktion Washingtons auf die Aufhebung der Sanktionen begrüßt und insbesondere die Entscheidung von US-Außenminister Marco Rubio gelobt, die Caesar-Gesetze für 180 Tage auszusetzen. Auch die vom US-Finanzministerium verkündete Allgemeine Lizenz 25 sei in Damaskus positiv aufgenommen worden.

„Wären wir nicht so entschlossen und rechtzeitig gegen die Sanktionen vorgegangen, hätten unsere Partner in der Region keine Möglichkeit gehabt, Hilfsgelder, Güter und Energie zur Linderung des Leids der syrischen Bevölkerung bereitzustellen“, betonte der US-Sondergesandte.

„Nicht nur überleben, sondern aufblühen“

Barrack verwies auf das erklärte Ziel von Ex-Präsident Donald Trump, wonach es darum gehe, „der neuen syrischen Regierung die Voraussetzungen zu bieten, damit das syrische Volk nicht nur überlebt, sondern aufblüht“. Die Aussetzung der Sanktionen solle nicht nur zur wirtschaftlichen Stabilisierung beitragen, sondern auch das Hauptziel – die dauerhafte Zerschlagung der Terrororganisation Daesh (ISIS) – absichern.

Zudem lobte Barrack die syrische Regierung für „konkrete Schritte“ bei der Umsetzung von US-Forderungen hinsichtlich des Umgangs mit ausländischen Kämpfern, Maßnahmen gegen terroristische Gruppierungen, der Zusammenarbeit mit Israel sowie bezüglich der Lager und Haftzentren im Nordosten Syriens.

Regionale Zusammenarbeit im Fokus

Beide Seiten bekräftigten ihren Willen, die Gespräche fortzuführen und gemeinsam am Wiederaufbau der syrischen Wirtschaft zu arbeiten. Dabei sei besonders die Einbindung regionaler und globaler Partner wie Türkiye, der Golfstaaten, Europas und der Vereinigten Staaten vorgesehen.

Das Treffen sei, so Barrack, „ein historischer Schritt, der die Ära der Sanktionen hinter uns lässt“. Es markiere eine gemeinsame Verpflichtung beider Länder, nun rasch in den Wiederaufbau, Investitionen und das internationale Ansehen eines „neuen, einladenden Syriens ohne Sanktionen“ zu investieren.

Wendepunkt in der US-Syrien-Politik

Bereits am Freitag hatte Tom Barrack seine Ernennung zum US-Sondergesandten für Syrien bekanntgegeben. Damit setzt die Trump-Administration ihre neue Syrien-Strategie fort, die eine umfassende Aufhebung der jahrzehntelangen Sanktionen gegen Damaskus vorsieht.

Vergangene Woche hatte Donald Trump bei einem Investitionsforum in Saudi-Arabien angekündigt, die „brutalen und lähmenden“ Sanktionen auf Bitten von Präsident Recep Tayyip Erdoğan und dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman aufzuheben.

Einen Tag später kam es in Riad zu einem historischen Treffen zwischen Trump und dem syrischen Präsidenten al-Scharaa – dem ersten Zusammentreffen von Staatsoberhäuptern beider Länder seit 25 Jahren.

US-Außenminister Marco Rubio erklärte am Dienstag vor einem Ausschuss des US-Senats, Washington unterstütze alle Bemühungen, der neuen syrischen Regierung zum Erfolg zu verhelfen. Ein Scheitern könne „weitere Kriege und Instabilität in der gesamten Region“ nach sich ziehen.

QUELLE:TRT Deutsch
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